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Warum eine geologische Endlagerung?

Nach jahrzehntelanger Forschung besteht ein breiter internationaler Konsens über die Tatsache, dass die geologische Endlagerung die einzige sichere Endbestimmung für hochradioaktive und/oder langlebige Abfälle ist. Nur so können wir diese Abfälle für Hunderttausende von Jahren von Mensch und Umwelt sowie den möglichen – oft unvorhersehbaren – zukünftigen Veränderungen unserer Erdoberfläche, des Klimas oder der Gesellschaft isolieren.

Die Länder der OECD und der EU, die im Besitz mindestens eines Kernreaktors zur Stromerzeugung sind und sich für die geologische Endlagerung entschieden haben sowie die drei Länder, die noch keine Entscheidung getroffen haben.

Diese Länder haben sich schon für die geologische Endlagerung entschieden

Alle Länder der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und der Europäischen Union, die im Besitz mindestens eines Kernreaktors zur Stromerzeugung sind, haben sich für die geologische Endlagerung entschieden. Nur Italien, Mexiko und Belgien haben noch keine Entscheidung bezüglich der langfristigen Entsorgung ihrer hochradioaktiven und/oder langlebigen Abfälle getroffen.

Wie funktioniert die geologische Endlagerung?

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In einem geologischen Endlager werden die Abfälle in einer geeigneten stabilen Erdschicht hinter einer ganzen Reihe von künstlichen Barrieren (wie Metall und Beton) in einer Tiefe von mehreren hundert Metern isoliert. Diese Barrieren bilden ein geologisches Endlagersystem: die natürlichen und die künstlichen Barrieren sorgen zusammen für den langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt, durch:

Isolation

Das geologische Endlagersystem isoliert die Abfälle von Mensch und Umwelt. Eine geologische Schicht, die ausreichend dick und tief genug ist, bleibt langfristig – Millionen von Jahren – stabil. Veränderungen an der Erdoberfläche, einschließlich klimatischer Veränderungen, haben keine Auswirkungen darauf.

Einschluss

Die Abfälle werden mithilfe verschiedener Verpackungs- und Verfüll­materialien verpackt. Diese sorgen für einen Einschluss der radioaktiven Stoffe und wurden so entworfen, dass sie Tausende von Jahren bestehen können.

Verzögerung

Im Verlauf Tausender Jahre oder länger degradieren die Verpackungen und Abfälle unweigerlich. Wenn das geschieht, kommen die natürlichen Barrieren zum Tragen. Dabei ist der Untergrund des geologischen Endlagers von entscheidender Bedeutung: in den natürlichen Barrieren breiten sich radioaktive Stoffe so langsam aus, dass ihre Aktivität aufgrund des radioaktiven Zerfalls, innerhalb des Endlagersystems fast vollständig abnimmt.

Welche Art der geologischen Endlagerung?

Geologische Endlagerung in Stollen

Ein geologisches Endlager besteht aus einer unterirdischen Anlage mit Zugangsschächten und möglicherweise Zugangstunneln sowie einem Netzwerk von unterirdischen horizontalen Stollen. Alle Länder, die bereits eine Endbestimmung gewählt haben, haben sich für die geologische Endlagerung in Stollen entschieden. Der europäische Rahmen mit der Richtlinie 2011/70/Euratom, die gesetzlichen Bestimmungen und die internationalen Abkommen weisen allesamt in die Richtung einer geologischen Endlagerung in Stollen auf belgischem Gebiet als einzige Option für die belgischen hochradioaktiven und/oder langlebigen Abfälle.

Gibt es weitere Forschungsansätze?

Es gibt allerdings zwei zusätzliche Optionen, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vernachlässigt werden können und auf konzeptueller Ebene vergleichbare mögliche Umweltauswirkungen haben. Dabei geht es einerseits darum, zu überprüfen, ob Belgien mit anderen Ländern ein gemeinsames geologisches Tiefenlager entwickeln, bauen und betreiben kann. Andererseits untersuchen einige Länder die Option der Entsorgung begrenzter Mengen hochradioaktiver und/oder langlebiger Abfälle mittels einer Technik der sogenannten tiefen Bohrlöcher.